Kirchengeschichte 2
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Ideologische Usurpation

Die nationalsozialistische Umgestaltung der Stiftskirchen zu Braunschweig und Quedlinburg als Zeichenhandlung

Autor/Herausgeber:

Tim Lorentzen

Publikationsart: Monografie
Erscheinungsdatum: 01.09.2005
Verlag: Evangelisch-Lutherische Landeskirche in Braunschweig
ISBN: 3-9807756-9-0
Seiten/Umfang: 76 Seiten
Preis: 6,00 Eur
Aus der Reihe: Quellen u. Beitr. z. Gesch. d. ev.-luth. Landeskirche in Braunschw. 15

Kurzbeschreibung

Ideologische Usurpation

Anhand ausgewählter Beispiele erläutert Lorentzen, wie die Nationalsozialisten versuchten, sich durch Umgestaltungsmaßnahmen den Braunschweiger Dom und die Stiftskirche zu Quedlinburg anzueignen. Lorentzen verfolgt einen semiotischen Ansatz und kann zeigen, wie zur Hervorhebung des eigenen Machtanspruchs bewußt nationalsozialistische Zeichenelemente religiös hypostasiert wurden und auf diese Weise eine subtile Umdeutung von Kirchenräumen vorgenommen wurde. In einem ausgeklügelten Verfahren dienten den Nationalsozialisten architektonische und künstlerische Mittel dazu, ihre Weltanschauung zu versinnbildlichen. Vor 70 Jahren, im Sommern 1935, begannen sie in Braunschweig, nach den sterblichen Überresten Heinrichs des Löwen und seiner Frau Mathilde zu graben. In Quedlinburg bemühte man sich, mit ähnlichen Maßnahmen aus der traditionsreichen Stiftskirche eine nationalsozialistische Weihestätte zu gestalten. Lorentzens Arbeit zeigt geradlinig und eindrucksvoll die raffinierte Planung und Durchführung dieser raumgestalterischen Maßnahmen in Kirchen im Zusammenhang auch mit anderen bekannten nationalsozialistischen Bauprojekten.