Nora Andrea Schulze erhält den „Pechmann-Preis“ 2021
10.11.2021
Nora Andrea Schulze, Mitarbeiterin der Forschungsstelle der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte (München), erhält für Ihr Buch „Hans Meiser. Lutheraner - Untertan - Opponent. Eine Biographie“ den Wilhelm Freiherr von Pechmann-Preis der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Bayern 2021.
Kaum eine zweite kirchenleitende Persönlichkeit aus der Zeit der NS-Herrschaft ist heute so umstritten wie der frühere Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Schulzes Buch ist die erste wissenschaftliche Biographie über Hans Meiser. Jenseits der polarisierten erinnerungskulturellen Debatten über die nach Meiser benannten Straßen untersucht sie umfassend und differenziert sein kirchliches Handeln in den grundstürzenden politischen Umbrüchen des 20. Jahrhunderts vom Kaiserreich über die Weimarer Republik und die NS-Herrschaft bis hin zur jungen Bundesrepublik. Die Arbeit wurde 2019 von der Evangelisch-Theologischen Fakultät als Dissertation angenommen, sie erschien 2021 bei Vandenhoeck & Ruprecht in Göttingen.
Der Preis fördert die Erinnerung an den ersten Präsidenten der bayerischen Landessynode, Freiherr Wilhelm von Pechmann, und seine Verdienste für die bayerische Landeskirche während der NS-Zeit und die Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus heute. Ausgezeichnet werden herausragende Leistungen in der historisch-wissenschaftlichen Forschung, in der Bildungsarbeit und Publizistik, vor allem zur damaligen Rolle von Kirche und Christentum. Darüber hinaus können außerdem überzeugende Beispiele für Gemeinsinn und Zivilcourage in der Gegenwart prämiert werden. Die Preisverleihung fand am 09. November 2021 in der Münchner St. Markus-Kirche statt und ist bei Youtube als Livestream zu sehen.